Freitag, 31. August 2018

Der Ford Taunus P7 - Ein roter Faden in meinem Leben...

Aber wir fangen mal von vorne an...

Es begann irgendwie alles in meiner Kindheit. Mein Opa hatte einen
Ford 20m P7 mit 2,3l Maschine in der wunderbaren Farbe "Aubergine".
Was mir immer im Gedächtnis geblieben ist, das ich als abgebrochener Zwerg
hinten im Taunus auf der, in schwarzem Kunstleder bezogenen, Rücksitzbank, tief versunken, 
gesessen habe und mein Opa den Innenraum mit seiner Zigarre 
und ihrem beißenden Qualm in eine Nebelhöhle verwandelt hat.

Ein Foto von Oma und Opa nebst ihrem Kölner aus 1972 steht auch immer 
noch bei uns im Wohnzimmer.



Jahre später, als erstes Auto mit 18 und Fahranfänger musste natürlich ein 20m her!
Im "heißen Draht" wurde ich in Bremen fündig. Ein roter 20m mit 2 Liter und 90PS.
2-türige Limo im guten Zustand, was damals 1991 schon selten war. Auch hier war der Rost
der größte Feind des Taunus. Meinem P7 waren dann auch die Schweller der braunen Pest zum
Opfer gefallen. Was dann (sau)teuer bei einem Karosserie und Lackierbetrieb in Osnabrück
instand gesetzt wurde. Da der Ofen nun eh komplett gelackt werden musste, musste es
in Aubergine sein! So wie der von Opa...!!!

Feddich! Mein Traumauto!


Um die Restaurationskosten bei meinen Eltern ab zu stottern,
ich war ja schließlich armer Azubi, arbeitet ich jede freie Minute
im Baunternehmen meines Onkels. Im Sommer 1992 bekam ich eine
Postkarte von den Kumpels die auf Zypern waren, ich malochte ja mit
Herrn Hüpenbekkäää und Co. 
Auf der Karte stand nur "Scheiss Ford, wa? - LG Deine Jungs"

Egal - ich war mit meinem P7 happy...

Damals hatte ich viel Hilfe von Herbert bekommen. Einem älteren Ex-Kfz-Meister, den ich durch Zufall 1991 auf dem Supermarktparkplatz 
kennen gelernt habe, da er auch einen alten silbernen P7 fuhr.
Ein tolles Auto mit Top-Technik... ich war damals ganz schön neidisch auf den Hobel!
Wir schraubten abends in seiner Doppelgarage viel an unseren Fords. Sei es Vergaseroptimierungen, Bremsenwechsel oder einbau der 26m Doppelscheinwerfer. Es gab immer was zu tun. Ich profitiere
heute noch viel von den Tricks und dem Schrauberwissen, welches er mir beigebracht hat.
Irgendwie verloren wir uns Mitte der 90`er dann leider aus den Augen. 
1998 zog ich dann nach Meppen und 1999 verkaufte ich meinen P7 (schweren Herzens) um
ein andres Projekt zu finanzieren.

2007 lief mir im Kleinanzeigenteil der Meppener Tagespost dann ein 17m P7 über den weg.
Er stand in Emsbüren kostete wenig und war im akzeptablen Zustand. 
Jeeekoooft!


Irgendwie überzeugte mich der schwachbrüstige 1700er nicht wirklich und
so`n V4 mit Ausgleichswellen läuft kacke, wenn man mit V6 groß geworden ist.
Der Wagen wurde dann innerhalb der kleinen Norddeutschen Ford-Scene wieder
verhökert. 

2010 packte es mich wieder... bei mobile fand ich einen 20m mit
RS-Goodies:



Die Story gibt es auch hier auf dem Blog:


Der Wagen hat echt Spass gemacht, ging dann aber auch wieder nach einiger Zeit.
Gekauft hat ihn damals ein Journalist, der für Markt/Oldtimer-Praxis schreibt.

Vor ca. 4 Wochn schickt Mezzo mir einen Link einer mobile Anzeige.
Nachdem sein Mobile-Verbot durch den Verkauf des Baby Benz wieder
aufgehoben wurde.
Ein Aubergine-20m...

"Dein Ex?" 
-
"neee, meins war ein 2 Türer..."

Auf der Anzeigenseite wurden auch vergleichbare Autos angezeigt.
Darunter ein silberner 4 Türer 20m....
angeklickt.. 


schwarzes Venüüüüüldach, rote Innenausstattung, Lammfelle auf den 
Vordersitzen - genau wie der von Herbert...
Standort: Westerkappeln bei Osnabrück - uuups!

issa das? Verkäufer kontaktiert und Bestätigung von Christian bekommen, 
man kennt sich von früher... Er hatte den P7 von Herbert im Jahr 2000 übernommen.
Nun sollte der Wagen, mittlerweile teil zerlegt und einiges an Arbeit dran, aus
verschiedenen Gründen verkauft werden. Jede Menge Ersatzteile gab es dazu.
Die Besichtigung erfolgte prompt, da der Wagen sogar nur ca. 800m von meinem
Büro in Westerkappeln auf einem Bauernhof stand. Was soll ich sagen große Baustelle, noch größere
Emotionen und Erinnerungen - jekooft! Für `n echt schmalen EURO...

Letzte Woche habe ich dann schon mal die ganzen Teile mit dem E39 ins EL gezogen
Anhänger und Kombi-Bayer voll mit Focht-Teilen.


Das unglaubliche auch hier wieder... Dabei ein Karton mit Buchsen für die Getriebetraverse,
die ich 1992 in meiner Lehre an der Drehbank in der Mittagspause hergestellt habe...
So sieht man sich nach 26 Jahren wieder.

Heute war dann Abholtermin des Autos.
Gestern Abend trafen sich schon dunkele gestalten um Autos zu tauschen...


Guido stellte mir seinen Kuh-gar als Transportjeespann zur Verfügung
und verschwand mit meinem Dailydriver in der Nacht.
Heute waren Michael und ich dann zeitig in Westerkappeln um de`köllsche Joong
auf den Zooooch auf zu laden.



In Nu fix eingestallt und noch eben die versprochenen Teile
gecheckt, die im Kofferraum schlummerten



Der Winter kann nun kommen und wird hoffentlich nicht sooo kalt...


denn es gibt viel zu tun...


Ich hoffe das der Wagen in 2019 wieder so aussieht wie 
die Bilder vom Classic-Data Gutachten aus 2002...
Mach es zu deinem Projekt!!!




To be continued....


Flottes Wochenenden!










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